Der DAX notiert erneut deutlich fester und erhält nach dem Rekordhoch neuen Schwung. Der deutsche Leitindex entwickelt sich weiter prächtig, mittlerweile beläuft sich die Year-to-Date-Performance auf rund 17,5 %. Etwas weniger vielversprechend sieht dies bei Fresenius aus. Denn die Fresenius Aktie rutscht deutlich ab, schließlich müssen sich Anleger von der Dividende verabschieden. Damit geht auch eine lange Historie zu Ende. Denn eigentlich war der Deutsche Gesundheitskonzern aus Bad Homburg eines der bekanntesten deutschen Dividendenunternehmen und hat 31 Jahren die Dividende nicht mehr gesenkt. Damit liegt die Dividendenrendite aktuell bei rund 3,2 %.
Doch nun gab es die Bestätigung – die eindrucksvolle Historie endet. Für das Geschäftsjahr 2023 wird Fresenius keine Dividende ausschütten. Damit gibt die Aktie heute auch deutlich nach. Zuletzt lief es eigentlich gut für das Unternehmen. Denn seit dem Verlaufstief Anfang November gab es eine Monatsperformance von rund 15 %.
Anleger beschäftigen sich jetzt mit einer neuen Realität – erst recht, wenn diese die Fresenius Aktie in einem Cashflow-orientierten Ansatz kauften. Gibt es nun eine Einstiegschance mit dem Rücksetzer oder sollten Investoren weiter die Finger von den Papieren lassen?
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Keine Dividende für 2023: Das ist der Grund
Für das Jahr 2023 steht der Fresenius-Konzern vor der Herausforderung, keine Dividenden an seine Aktionäre ausschütten zu können. Dies ist auf die Inanspruchnahme staatlicher Energiehilfen zurückzuführen, die mit bestimmten Auflagen verbunden sind. Denn das Unternehmen möchte die Entlastungszahlungen für Krankenhäuser, die sich auf bis zu 300 Millionen Euro belaufen könnten, zurückhalten. Diese Restriktion führt zu einem Dividenden- und Bonusverbot für das Geschäftsjahr 2023.
Die Entscheidung, keine Dividenden auszuschütten, hat auch Auswirkungen auf die Vergütungsstruktur des Vorstands. So werden aufgrund der einbehaltenen Zahlungen keine Boni oder andere variable Vergütungsbestandteile an die Vorstandsmitglieder ausgezahlt. Dieser Schritt, kombiniert mit den zusätzlichen finanziellen Zuflüssen aus Ausgleichs- und Erstattungszahlungen, trägt dazu bei, die Verschuldung des Konzerns zu reduzieren. Denn diese ist weiterhin hoch, was insbesondere in Zeiten steigender Zinsen einer kritischen Analyse bedarf. Dennoch befindet sich Fresenius operativ auf einem guten Weg, die Konsolidierung könnte gelingen.
Obwohl das Aussetzen der Dividendenausschüttung erwartet wurde, könnte diese Entscheidung kurzfristig Einfluss auf den Aktienkurs von Fresenius haben. Nach der offiziellen Bestätigung gab dieser zunächst deutlich nach. CEO Michael Sen setzt auf einen erfolgreichen Umbau des Gesundheitskonzerns, der Fresenius langfristig wieder auf einen nachhaltigen Erfolgskurs bringen soll. Dafür müssen auch kurzfristig unbeliebte Entscheidungen getroffen werden.
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Turnaround bei Fresenius – mehr Potenzial ohne FMC
Fresenius trieb zuletzt bedeutende organisatorische Veränderungen voran, indem sich das Unternehmen von der Tochtergesellschaft FMC teilweise trennte. Diese Entscheidung folgte, nachdem FMC mit mehreren Gewinnwarnungen nicht nur sich selbst, sondern auch Fresenius finanziell belastet hatte. Immer wieder litt die Aktie von Fresenius unter den Risiken von Fresenius Medical Care. Mit der nun vollzogenen Dekonsolidierung ändert sich die Berücksichtigung der Ergebnisse grundlegend: Fresenius wird FMC, an dem es weiterhin einen bedeutenden Anteil von 32 Prozent hält, nur noch im Rahmen seines Finanzergebnisses berücksichtigen müssen. Größter Anteilseigner bleibt Fresenius aber noch.
Das aktuelle Ziel ist es, den Konzern neu auszurichten, Geschäftsbereiche zu fokussieren und Teile des Unternehmens zu verkaufen, um Fresenius wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Diese Neuausrichtung eröffnet potenziell größere Chancen für beide Unternehmen, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren und individuell zu wachsen.
Auch charttechnisch macht die Fresenius Aktie wieder mehr Spaß. Der jüngste Aufwärtstrend hat das Chartbild deutlich aufgehellt. Rücksetzer oberhalb des eingezeichneten Supports trüben kurzfristig das Momentum nicht ein. Die Fresenius Aktie könnte auch nach der Hiobsbotschaft für Dividendeninvestoren zeitnah die Verlaufshoch aus 2023 anvisieren.
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