Der Monat Oktober verlief denkbar durchwachsen. Im vergangenen Monat büßte der amerikanische Leitindex S&P 500 um rund 4 % ein. Einige Aktien kamen massiv unter die Räder. Die laufende Quartalssaison spiegelt ein zwiegespaltenes Bild wider. Denn stark anziehende Renditen bei den Anleihen drückten risikobehaftete Assetklassen deutlich nach unten. Diese Woche wird der nächste Fed-Zinsentscheid mir Argusaugen erwartet. Jedes Wort von Jerome Powell dürfte abermals analysiert werden, um die geldpolitischen Absichten für das kommende Jahr zu eruieren.
Sicher bleibt aktuell nur, dass der Aktienmarkt historisch die beste Rendite für Anleger brachte und hier anderen Assetklassen wie Immobilien, Anleihen oder Commodities mehrere Schritte voraus ist. Wer an eine grundsätzlich positive Entwicklung der Welt glaubt, sollte auch weiter in Aktien investiert bleiben – ungeachtet von Crash-Prognosen, die es nicht nur in der aktuellen Zeit en masse gibt, sondern auch in den letzten 50 Jahren kontinuierlich gab.
Wer langfristig die finanzielle Freiheit erreichen möchte, muss sein Geld für sich arbeiten lassen – dies gelingt am besten mit Aktien, die im aktuellen Marktumfeld nicht teuer bewertet sind und dennoch hervorragende Chancen besitzen, in den nächsten 30 Jahren viel Geld zu erwirtschaften.
Schauen wir uns also einmal an, wie langfristige Anleger den Aktienmarkt im November 2023 nutzen und welche Unternehmen eine heiße Wahl sein könnten.
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Medtronic
Die Medtronic Aktie verlor im laufenden Jahr weitere 10 % ihres Werts, obgleich der breite Aktienmarkt eigentlich zulegen konnte. Damit setzt sich die mäßige Kursentwicklung fort. In den letzten fünf Jahren verloren Anleger mit Medtronic rund 20 % ihres Geldes. Doch warum könnte sich aktuell ein antizyklischer Einstieg anbieten?
Medtronic ist ein global agierendes Spitzenunternehmen im Sektor der Medizintechnologie, das sich auf das Design, die Produktion und den Vertrieb einer vielfältigen Auswahl an medizinischen Geräten und Behandlungen spezialisiert hat. Die strikten regulatorischen Voraussetzungen für die Zertifizierung von Medizingeräten bilden eine markante Hürde für potenzielle neue Mitbewerber und sind ein Burggraben für Medtronic. In den kommenden Jahren prognostiziert Medtronic für alle seine Geschäftsbereiche ein Wachstum im mittleren bis oberen einstelligen Bereich. Zuletzt verzeichnete das Unternehmen das stärkste Wachstum in Schwellenländern, die Pipeline ist gut gefüllt.
Im Hinblick auf das aktuelle KGV ist die Medtronic Aktie weitgehend fair bewertet. Mit einer Rückkehr des Wachstums und des vielseitigen Portfolios dürfte jedoch eine Fair-Value-Berechnung auf die nächsten Jahre tendenziell zu einer Unterbewertung führen.
Das Sentiment entwickelte sich in den letzten drei Monaten nach Altindex-Daten mit +8,2 % positiv. Damit deutet sich eine mögliche Trendwende an, die auch die Kursentwicklung bald wieder antreiben könnte.
Auch bei Dividenden-Investoren ist die Medtronic Aktie beliebt und blickt auf eine solide Entwicklung.
Kion Group
Mit einer kräftigen Gegenbewegung von rund 5 % erholt sich die Kion Aktie zum Wochenanfang. Nachdem die Kion Group zuletzt die Prognose anhob und die Jahreszahlen insoweit wirklich solide waren, korrigierte die Aktie dennoch weiter. Eigentlich hätten die soliden Ergebnisse in den ersten neun Monaten in 2023 einen Turnaround wahrscheinlicher gemacht – doch das schwache Marktumfeld sorgte zunächst für einen weiteren Abverkauf.
Obgleich das Umsatzwachstum in den nächsten Jahren nur moderat verlaufen soll, agiert die Kion Group hoch profitabel. Die historisch günstige Bewertung macht einen Einstieg verlockend. Antizyklische Investoren folgen den Analystenempfehlungen, die mitunter sogar Kurspotenzial von rund 100 % sehen.
Nach den Q3-Zahlen in der vergangenen Woche erneuter Jefferies auch das Buy-Rating für die Kion-Aktie mit einem Kursziel von 48 Euro. Das Unternehmen selbst hebt insbesondere die gestiegene Profitabilität und das Wachstum beim Free-Cashflow hervor, während der Ausblick für 2023 bereits wiederholt angeboben wurde.
Realty Income
Als Monatszahler wohl den meisten Anlegern ein Begriff, könnte die Realty Income Aktie im November 2023 einen näheren Blick wert sein. Denn im laufenden Jahr verlor der Aktienkurs rund 25 %. Während eine monatliche Ausschüttung natürlich niemals einen Investmentcase begründen sollte, könnte das Chance-Risiko-Verhältnis beim US-amerikanischen REIT attraktiv sein.
Bei Realty Income handelt es sich um einen US-amerikanischen Real Estate Investment Trust, der ein attraktiv ertragsstarkes Geschäftsmodell hat. Denn Mieter übernehmen hier nicht nur die Zahlung der Miete, sondern auch sämtliche Betriebskosten. Die sogenannte Triple-Net-Lease ist für Unternehmen besonders lukrativ und gewährt ein geringes Risiko, bei gleichzeitig sinkendem Aufwand.
Hinsichtlich der geografischen Struktur ist Realty Income trotz Fokus auf den USA gut diversifiziert. Dies gilt auch für die Mieterschaft, die verschiedenen Branchen entstammt. Die eigenen Immobilien sind auch in herausfordernden Zeiten – wie im Jahr 2023 – fast vollständig vermietet. Mit einem für ein Immobilienunternehmen besonders robustem finanziellen Grundgerüst erhalten Anleger sowohl Stabilität als auch andererseits Zukunftspotenzial, da sich Realty Income weiter vergrößert – so forciert das Unternehmen aktuell die verstärkte Expansion nach Europa.
Zugleich gab es erst heute die nächste angekündigte Übernahme von Spirit Realty Capital.
Die AI-Score-Bewertung von AltIndex vergibt mit 66 % eine Buy-Empfehlung. Hier gibt es eine stetige Aufwärtsbewegung im letzten Jahr, während der Kurs korrigiert. Diese Divergenz deutet eine Unterbewertung an.
Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr 2023 um über 20 %, auch der operative Gewinn – hier die Funds from Operations – wuchsen im Hochzinsumfeld.
Im historischen Vergleich für das letzte Jahrzehnt ist Realty Income günstig bewertet. Die Dividendenrendite liegt über 5 %, sodass sich der REIT auch für Cashflow-Investoren eignet, die sofort ein passives Einkommen erhalten wollen (oder müssen).
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