Fisker steigt um 18 Prozent – Einsteigen oder Finger weg?

Am letzten Börsentag des Jahres hat die Aktie von Fisker nach einer durchweg schlechten Performance im Börsenjahr 2023 für großes Aufsehen gesorgt. Innerhalb von nur wenigen Stunden schoss das Wertpapier um 18 Prozent in die Höhe. Die Hintergründe haben wir näher beleuchtet und klären anschließend die Frage, ob sich eine Investition zum aktuellen Zeitpunkt lohnen könnte. 

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Fisker – Hochwertige E-Fahrzeuge mit hoher Reichweite

Bei Fisker handelt es sich im Grunde um einen aufstrebenden Automobilhersteller für Elektrofahrzeuge. Die Besonderheit der Fisker-Modelle ist vor allem die vergleichsweise hohe Reichweite, gepaart mit einem hochwertigen und ausgefallenem Design. Das bisher erste Modell, namens “Ocean”, besitzt beispielsweise eine unglaubliche Reichweite von mehr als 700 Kilometern und ist in der Grundversion bereits ab einem Preis von rund 41.233 Euro erhältlich.

Bereits seit 2013 arbeitete das Team von Fisker hart an der Entwicklung des Modells, wodurch in 2022 bereits die ersten Bestellungen entgegengenommen werden konnten. Das Interesse war schon von Beginn an hoch. Bisher konnten dadurch rund 65.000 Reservierungen verzeichnet werden, alleine für den Fisker Ocean. Darüber hinaus sind mittlerweile weitere Modelle bestellbar. Für ein junges Startup wie Fisker sprechen derartige Bestelleingänge für sich. Nach dem großen Optimismus folgte allerdings die große Enttäuschung. 

Fisker-Aktie – Einer der größten Flops in 2023

Blickt man auf die Aktie von Fisker, dann wird schnell klar, es läuft alles andere als rund. Am Anfang des Jahres 2023 notierte das Wertpapier noch bei 6,93 Euro, zum Börsenschluss am gestrigen Tage lag der Preis bei nur noch 1,61 Euro. Die Marktkapitalisierung beläuft sich damit auf geringe 620 Millionen US-Dollar. Mit einem Minus von 79 Prozent innerhalb von nur einem Jahr gehört die Fisker-Aktie zweifelsfrei zu den schlechtesten Performern auf dem internationalen Börsenparkett. An der Stelle stellt sich die Frage, was hat zu solch hohen Kursverlusten geführt?

Im Ursprung hatte das Unternehmen im Jahresverlauf 2023 mit 32.000 bis 36.000 Auslieferungen geplant, sprich rund die Hälfte der eingegangenen Bestellungen. Im Mai starteten die Auslieferungen zunächst auch planmäßig, sogar in Deutschland konnten die ersten Fahrzeuge zugelassen werden. Doch im August folgte seitens der Geschäftsleitung die erste Kürzung der Ziele auf  20.000 bis 23.000 Fahrzeuge. Im November folgte eine weitere Kürzung auf 13.000 bis 17.000 Fahrzeuge. Am Ende sind nur noch 10.000 Fahrzeuge übrig geblieben, die tatsächlich produziert und ausgeliefert werden sollen. Die Aktie stürzte dementsprechend tief ab. 

Als Grund für die massiven Kürzungen ist allerdings nicht ein Mangel an Material oder Ähnlichem verantwortlich, sondern Engpässe im Betriebskapital. Aufgrund der hohen Anlaufkosten bei der Produktion, einer hohen Inflation sowie einer erschwerten Beschaffung von Liquidität entschloss sich die Geschäftsleitung für die Reduzierung in der Fertigung. Auf diese Weise konnten zuletzt rund 300 Millionen US-Dollar festgesetzt werden, die dringend benötigt werden. Die Zeiten könnten sich aber von nun an deutlich dem Positiven entgegen wenden. 

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Fisker im Aufwind – Ein Plus von 18 Prozent in wenigen Stunden

Am letzten Börsentag des Jahres zündete die Aktie ein wahres Kursfeuerwerk, wie es die wenigsten erwartet haben. Innerhalb von nur drei Stunden verteuerte sich Fisker um rund 18 Prozent. Verantwortlich für den Sprung in Richtung Norden waren die positiven Meldungen über die Produktionszahlen sowie den weiteren Maßnahmen, die zuletzt ergriffen wurden und das Geschäft in der Zukunft nachhaltig stärken sollen. 

Im vierten Quartal konnten die Auslieferungen entgegen den Erwartungen erheblich gesteigert werden. In den letzten drei Monaten liefen rund 4.700 Fahrzeuge vom Band, was einer Steigerung von 300 Prozent zum dritten Quartal entspricht. Diese unerwartet positiven Zahlen ließen die Herzen der Anleger förmlich höher schlagen. Damit aber nicht genug. In Europa sowie den USA hat Fisker mehrere Servicezentren eröffnet, die den Service für die  Kunden stärken sowie die Präsenz erhöhen sollen. Der CEO Henrik Fisker gab sich entsprechend optimistisch für das kommende Jahr und das Erreichen der Unternehmensziele. 

Fisker-Aktie: Lohnt sich jetzt ein Einstieg?

Nach dem deutlichen Anstieg der Fisker-Aktie am Freitag und den optimistischen Aussichten für die Zukunft bietet sich augenscheinlich eine gute Einstiegsmöglichkeit. Aber lohnt sich tatsächlich ein Einstieg? Die Daten von Altindex vermitteln neben dem deutlichen Kursanstieg ebenfalls ein optimistisches Bild. Die Aufrufe der Webseiten von Fisker sind beispielsweise auf Monatsbasis um 7,5 Prozent angestiegen und liegen damit bei rund 1,4 Millionen pro Monat. Neben den Aufrufzahlen der Webseiten von Fisker sind ebenfalls die Follower auf Facebook um 6,6 Prozent angewachsen und liegen damit bei fast 75.000. Der Aufwärtstrend verdeutlicht die Beliebtheit bei den Kunden und weiteren potenziellen Kunden von Fisker. 

Auf der anderen Seite fällt die Prognose über die langfristige Umsatz- und Ertragsentwicklung ebenfalls optimistisch aus. Bereits im Jahre 2025 könnte die Umsatzmarke von vier Milliarden US-Dollar erreicht werden, in Verbindung mit einem erstmals positiven EBIT. Kann Fisker tatsächlich die Prognosen einhalten und in einem absehbaren Zeitraum die Gewinnschwelle erreichen, dann wird das Wertpapier aller Voraussicht nach deutlich an Wert dazugewinnen. Für Neueinsteiger könnte sich damit ein Investment zum aktuellen Zeitpunkt als lohnenswert erweisen. 

An der Stelle darf allerdings das Risiko nicht vernachlässigt werden, was mit einem Investment verbunden ist. Bei einer Marktkapitalisierung von nur 650 Millionen US-Dollar können negative Nachrichten über das Unternehmen oder dessen wirtschaftliches Umfeld deutliche Einschnitte im Kurs verursachen. Kursrücksetzer im zweistelligen Prozentbereich sind dabei keine Seltenheit. Die letzten Monate haben das Risiko mehr als verdeutlicht und gezeigt, wie deutlich die Aktie von Fisker zurückfallen kann.

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