Die LVMH Aktie fällt nach den BIP-Zahlen aus China. Denn das Reich der Mitte ist ein zunehmend wichtiger Markt für den französischen Luxusgüterkonzern. Doch die chinesische Konjunktur schwächelt weiter. Zwar wurde nach offizieller Lautmachung das Wachstumsziel erreicht. Denn die chinesische Wirtschaft soll jedes Jahr um rund 5 % wachsen, zuletzt waren es 2023 5,2 %.
Dennoch zeigten sich deutliche Bremsspuren in der zweitgrößten Ökonomie der Welt. Die Arbeitslosenrate steigt, der Immobilienmarkt ist stark angeschlagen. Die Konsumlaune der chinesischen Bevölkerung entwickelte sich ebenfalls schwach. Nachdem Apple also unter einer verminderten Nachfrage in China leiden soll, könnte das Reich der Mitte nun auch LVMH einen Strich durch die Rechnung machen.
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Luxus kennt keine Krise – oder doch?
Der Ausdruck “Luxus kennt keine Krise” beschreibt die Resilienz im Luxusgütermarkt, repräsentiert durch Unternehmen wie LVMH, die oft widerstandsfähig gegenüber wirtschaftlichen Abschwüngen ist. Dies liegt daran, dass die wohlhabendere Kundschaft, die Luxusprodukte nachfragt, weniger von wirtschaftlichen Krisen betroffen ist. Auch in einer Rezession können sich die Kunden von LVMH die Produkte leisten.
Doch 2023/2024 stößt die Weisheit mitunter an ihre Grenzen. Denn das Wachstum schwächt sich ab, China ist nur die Spitze des Eisbergs und die makroökonomischen Probleme führen zu einer Normalisierung des Geschäfts, das in der Corona-Krise noch boomte.
LVMH steht dennoch weiterhin als Synonym für Qualität und Resilienz im Luxussegment und beweist darüber hinaus eine starke Zukunftsorientierung. Der Konzern, bekannt für die zahlreichen Geschäftsfelder, festigt kontinuierlich seine Marktposition. Mit einer starken Markenvielfalt, darunter Louis Vuitton, Moet, Hennessy, Dior, Tiffany und Co. untermauert LVMH die marktführende Stellung. Die anhaltende Nachfrage der vermögenden Klientel nach LVMH-Produkten und die Fähigkeit des Unternehmens, signifikante Preisgestaltungsmacht proaktiv zu nutzen, deuten auf anhaltend positive Umsatz- und Gewinnentwicklungen in der mittelfristigen Zukunft hin.
Analysten bleiben bullisch: Kursziele werden gesenkt
Grundsätzlich bleiben die Analysten bullisch. Mit weiter über 30 Kaufempfehlungen sind die Experten positiv für die LVMH Aktie gestimmt. Dennoch wurde zuletzt mitunter das Kursziel gesenkt, liegt in den meisten Fällen jedoch deutlich mehr als 20 % über dem aktuellen Kurs. Zuletzt haben beispielsweise die folgenden Analysten LVMH gecovert.
JPMorgan hat die LVMH Aktie von „Overweight“ auf „Neutral“ herabgestuft, wobei das Kursziel von 835 Euro auf 790 Euro gesenkt wird. Die Analystin weist darauf hin, dass die seit 2023 beobachtete Normalisierung im Luxusgütersektor voraussichtlich anhalten dürfte. Angesichts der volatilen makroökonomischen Bedingungen erwarte sie wenig Überraschungspotenzial im Markt. Kurzfristig identifiziert sie wenige Impulse, die den Sektor antreiben könnten, bleibt aber mittel- bis langfristig optimistisch. Dies erklärt auch das Kursziel, das eine faire Bewertung deutlich oberhalb des aktuellen Kurses impliziert.
Morgan Stanley hat die Einstufung der Aktie von „Overweight“ auf „Equal Weight“ reduziert und das Kursziel von 860 Euro auf ebenfalls 790 Euro gesenkt. Der zuständige Analyst prognostizierte eine abnehmende Nachfrage nach Luxusgütern im vierten Quartal und erwartet, dass sich die Aktie in den nächsten Monaten seitwärts entwickeln wird, mit einem herausfordernden Start in 2024.
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Günstige Bewertung als Einstiegschance
Doch LVMH bleibt der weltweit führende Luxusgüterkonzern, der mittelfristig seinen Weg weitergehen wird. Das Unternehmen ist stark positioniert, hat einen Burggraben dank der luxuriösen Brands und ist zugleich weitgehend krisenfest. Dazu kommt dann eine Bewertung, die aktuell wohl die kurzfristigen Probleme bereits ausreichend widerspiegelt. Denn mit einem KGVe von unter 20 ist die LVMH Aktie deutlich unter dem historischen Durchschnitt bewertet.
Ein absolutes Schnäppchen ist die LVMH Aktie weiterhin nicht. Doch Qualität hat nun einmal seinen Preis, gerade im Luxussektor. Die allgemeine Schwäche der chinesischen Volkswirtschaft und die sinkende Konsumlaune belasten die Aktie aktuell, dürfen aber eher temporär sein.
Kurzfristig lässt sich die Kursentwicklung natürlich nicht vorhersagen. Weitere Rücksetzer bleiben bei negativen Nachrichten möglich und könnten dann sogar einen Nachkauf bei noch günstigerer Bewertung ermöglichen. Denn mittelfristig könnte es hier massives Aufholpotenzial geben, wenn die Globalökonomie wieder anzieht und Konsumenten wieder ihre Luxusartikel shoppen.
Charttechnisch bleibt die LVMH Aktie aktuell jedoch angeschlagen. Kurzfristig sehen wir einen untergeordneten Abwärtstrend. Die LVMH Aktie notiert aktuell mit deutlichem Abstand von den relevanten gleitenden Durchschnitten. Zugleich musste die Aktie zuletzt den Support bei rund 650 Euro aufgeben. Damit wird auch ein Test der 600 $ aus charttechnischer Perspektive wieder vorstellbar. Dies dürfte die LVMH Aktie dann jedoch noch kaufenswerter machen.
Mit alternativen Daten besser investieren
Alternative Daten können bei der Aktienanalyse erheblichen Mehrwert bieten, besonders bei der Analyse von Änderungen im Konsumentensentiment oder der allgemeinen Konsumstimmung. Dies ist insbesondere bei Luxusaktien wie LVMH von Bedeutung, wo solche Faktoren einen direkten Einfluss auf die operative Performance haben können. Das KI-gestützte Tool AltIndex nutzt aggregierte Daten, um diese subtilen Veränderungen im Marktverhalten zu erfassen und zu analysieren. Indem es Informationen aus verschiedenen Quellen zusammenführt und interpretiert, bietet AltIndex den Tradern und Anlegern einen entscheidenden Vorsprung. Diese können dadurch besser informierte Entscheidungen treffen und potenzielle Markttrends frühzeitig erkennen. Besonders in der dynamischen Welt der Luxusgüter, wo Stimmungen und Präferenzen schnell wechseln, ist ein solches Tool von Vorteil.
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