Nach den letzten Quartalszahlen verlor die Spotify Aktie deutlich. Hier waren es insbesondere die sich wieder stärker ausweitenden Verluste, die im Juli Verkaufsdruck bedingten. Ein massiver Anstieg bei den Verlusten wurde jedoch damals mitunter mit einmaligen Aufwendungen begründet. Dennoch blieb der Markt unsicher, wie profitabel der Disruptor der Musikindustrie dauerhaft wirklich sein kann. Spotify hat die Musikindustrie vor einer tiefgreifenden Krise bewahrt und vielen Musikern wieder Einnahmen beschert. Doch für gute Taten gibt es an der Börse nur kurzfristig Vorschusslorbeeren. Irgendwann müssen die Unternehmen liefern.
Nach den heute gemeldeten Quartalszahlen rutschte die Spotify Aktie zunächst erneut rund 5 % ins Minus. Doch nach dem US-Handelsstart besannen sich die Anleger auf das Positive. Spotify hat dieses Mal vollumfänglich überzeugt. Schlussendlich notiert die Spotify Aktie bei Redaktionsschluss eindrucksvolle 16 % im Plus. Denn Spotify ist profitabel und schrieb im letzten Quartal schwarze Zahlen.
Starkes Nutzerwachstum, Ergebnis pulverisiert Erwartungen
Ursächlich für den jüngsten Kurssprung bei der Spotify Aktie dürften zwei Facetten sein.
Im Vordergrund stand das Ergebnis. Denn nach GAAP erwarteten die Analysten rund 22 US-Cent Verluste. Erneut sollte Spotify rote Zahlen schreiben. Doch die Konsensschätzungen wurden gelinde gesagt pulverisiert. Denn Spotify verdiente im letzten Quartal kräftig Geld. Insgesamt belief sich der Gewinn je Aktie auf 33 Cent.
Nach einem Verlust von 166 Millionen Euro im letzten Jahr konnte der Marktführer im Musikstreaming nun 65 Millionen Euro verdienen.
Auch die Entwicklung der Nutzerzahlen machte einen starken Eindruck. Denn ein Nettozuwachs von rund 6 Millionen Abo-Kunden übertraf die Erwartungen deutlich. Vorher gab das Streaming-Unternehmen bekannt, dass man mit einem Wachstum von 2 Millionen Kunden in dieser Sparte rechnete. Im Q4 möchte das Unternehmen global bereits 601 Millionen Kunden haben – das Wachstum ist somit trotz zwischenzeitlicher Unkenrufe weiter intakt. Denn aktuell sind es „nur“ rund 574 Millionen Nutzer bei Spotify.
Spotify bleibt unangefochtener Marktführer: Preiserhöhungen stärken Umsatzprofil
Das schwedische Unternehmen Spotify befindet sich weiter auf Wachstumskurs. Hier bleibt Spotify der Tech-Konkurrenz ein Dorn im Auge. Denn die US-amerikanischen Giganten Amazon (Amazon Prime Music) und Apple (Apple Music) können nicht mithalten. Spotify bleibt das Mittel der Wahl, und augenscheinlich auch bei Anlegern wieder beliebt.
Preiserhöhungen zum Ende des zweiten Quartals wurden augenscheinlich gut angenommen. Denn die neuen Earnings zeigen, dass es am Nutzerwachstum dennoch nicht hapert. Für das normale Premium-Abo werden in Deutschland nun 10,99 Euro statt 9,99 Euro verlangt. Dies dürften die meisten interessierten Kunden schnell verkraften.
Spotify Aktie springt an: erstes Kursziel bei 183 $
Mit dem Kursanstieg über 164 $ hat sich das Chartbild bei Spotify deutlich aufgehellt. Die jüngste Korrektur könnte beendet sein. Die Anteilsscheine könnten nun einen neuen Aufwärtstrend etablieren. Die Juli-Hochs bleiben nach den starken Zahlen in Reichweite. Mittlerweile hat sich die Spotify Aktie im Jahr 2023 schon mehr als verdoppelt. Zugleich konnte die Spotify Aktie die wichtige 200 Tagelinie zurückerobern.
Spotify geht mit der eigenen Vision über das bloße Musikangebot hinaus. Mit Podcasts, Nachrichten, Hörbüchern und Live-Streaming erweitert der Dienst immer wieder das Spektrum. Ziel ist es, Nutzern vielfältige und individuell zugeschnittene Unterhaltungsangebote zu bieten, die sie sonst vielleicht übersehen hätten. Verschiedene Monetarisierungsstrategien unterstützen Spotifys Geschäftsmodell, wobei der Großteil der Einnahmen aus Premium-Abonnements stammt. Die werbefinanzierte, kostenlose Variante ist vielmehr für den Einstieg gedacht, danach erfolgt die Konvertierung zu Premium-Kunden.
Damit hat sich Spotify mittlerweile ein umfassendes Audio-Ökosystem aufgebaut, das sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Nutzungsoptionen bietet. Der Schwerpunkt liegt auf dem Wachstum der Nutzerbasis, wobei Spotify inzwischen Wachstum und Rentabilität erfolgreich miteinander verknüpft hat.
Nicht nur die aktuellen Earnings oder operative Finanzkennzahlen sollten bei einer Analyse von Aktien berücksichtigt werden. Insbesondere im aktiven Handel können auch alternative Daten Mehrwert bieten, um beispielsweise die App-Downloads, die Erwähnungen in Social Media oder Job-Offerten zu berücksichtigen. Damit ergibt sich ein noch ganzheitlicheres Bild für fundierte Investitionsentscheidungen. Die innovative und KI-gestützte Plattform AltIndex liefert täglich Signale und spannende Insights zu Unternehmen wie Spotify.
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Autor: Daniel Robrecht
Nach seinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium entschied sich Daniel für eine Tätigkeit als freiberuflicher Autor und verfasst mittlerweile seit rund 10 Jahren qualitative Publikationen zu diversen Fachthemen. Als Investor sammelte er jahrelang Erfahrung mit Aktien & Kryptowährungen. Neben einem langfristigen Investitionsansatz agiert Daniel auch leidenschaftlich kurzfristig an den Märkten. Durch gezielte Weiterbildungen an internationalen Hochschulen hat er sich ein umfangreiches Wissen rund um die Kapitalmärkte, Aktien, Kryptowährungen und Decentralized Finance angeeignet. Primär konzentriert sich Daniel auf allgemeine Markttrends, spannende Aktien, Wirtschaftsnachrichten und den digitalen Währungsmarkt. Auch im Privatleben gibt es für ihn keinen Tag ohne die Finanzmärkte.
Als Autor schreibt Daniel für führende deutschsprachige Publikationen in diesem Bereich. Daniel publiziert unter anderem für Finanzen.net, Business2Community, CryptoNews und FXStreet.de. Daniel auf LinkedIn.
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